Raum durch Material, also Linz durch das Metall zu erschließen, ist der Antrieb dieser künstlerischen Forschungsarbeit. Dem Material begegne ich als lebendigem Akteur auf Augenhöhe, zwinge ihm keine Form, keine Idee auf. So beginnen sich seine impliziten topologischen Geschichten, seine Befindlichkeiten, zu äußern. Sein Inneres artikuliert sich. Die dem mineralischen Körper eingeschriebenen Begegnungen, ob geologischer, biologischer oder menschlicher Natur, bestimmen aktiv sein Verhalten. Abgetragene Raum- und Bodenproben werden zu Kollaborationspartnerinnen im künstlerischen Prozess.
Trennung ist die wesentliche Geste im Prozess der Metallgewinnung. Zwischen Metall und Gangart, rein und heterogen, sicher und ineffizient – zwischen gut und schlecht. Hier, im Schmelztiegel (crucible) findet die Krise statt, lässt sich die gemeinsame Wortabstammung erkennen (gr. krínein bedeutet trennen, [unter-]scheiden). Die Krise zu lösen, also die Trennung zu vollziehen, verlangt ein potentes Urteil, das ich entschieden nicht treffe. Die Ausstellung geht aus diesem Experiment hervor.